Microsofts Betriebssystem für mobile Geräte 'Windows Mobile 6.5' erreicht langsam aber sicher die Endbenutzer, die ebenso dringend auf den 'WiMo Marketplace' warten. Das Konzept ist mit Apples AppStore nahezu identisch, jedoch kämpft man bei Microsoft mit Inbrunst um Entwickler. So schaltet man gezielt an Entwickler gerichtete Werbung in iPhone-Applikationen („Reiche eine Applikation ein!‟); wer eine Applikation vorstellt, hat die Chance auf in der Tat beachtliche Preise wie beispielsweise den beeindruckenden Touch-Tisch 'Microsoft Surface'.
abei ist Microsoft doch tatsächlich restriktiver als Apple, wenn es um die Zulassung von Programmen geht: So hat man Java als Grundlage verboten, viele bestehende Titel im WiMo werden wieder entfernt, Entwickler müssen die Einstellung in den WiMo mit teuren 99 US-Dollar bezahlen. Diese Gebühr muss zusätzlich zu den 99 US-Dollar entrichtet werden, die man jährlich für Mitgliedschaft in Microsofts Entwickler-Programm zu zahlen hat - eine Gebühr, die auch bei Apple anfällt. Immerhin: Bis Ende 2009 wird jeder Entwickler die Möglichkeit erhalten, bis zu fünf Applikationen kostenfrei einzureichen. Microsoft begründet diesen Schritt mit der intensiven und kostenaufwändigen Prüfung jeder einzelnen Anwendung, die sicherstellen soll, dass der Endanwender eine 'optimales Nutzungserlebnis' hat und die Anwendung weder System- noch Netzwerkressourcen verschleudert.
Die gesetzten Rahmenbedingungen sind streng: Ähnlich wie bei Apple hat Microsoft bereits im Voraus Voice over IP-Applikationen verboten, die das Mobilfunknetzwerk zur Datenübertragung nutzen. Ebenfalls verboten sind alle Anwendungen, die das SMS, MMS- oder Telefonie-Interface beeinflussen. Dies ist offensichtlich eine klare Absage an Google Voice, welches schon im AppStore mit starkem Gegenwind kämpfte. Ebenfalls verboten ist die Nutzung von Java-Frameworks. Im Gegensatz zu Apples Store, der ebenfalls keine alternativen Frameworks zulässt, bestehen jedoch bereits zahlreiche Applikationen auf Java-Basis, die nun außen vor bleiben.
Einen Pluspunkt könnte WiMo gegenüber dem AppStore haben: Obgleich die 99 US-Dollar teure Einreichung eine Hemschwelle darstellt, wird Entwicklern eine umfangreiche Begründung bei Ablehnung zugesichert. Ob dies jedoch über den Preis der erneuten Einreichung (99 US-Dollar) hinwegtröstet, bleibt fraglich. Insgesamt kann man sich als Endanwender nur über alternative Konzepte freuen und hoffen, dass der Kampf um Entwickler auch für Benutzer Früchte tragen wird.
Quelle: http://www.appleinsider.com/articles/09/09/16/microsoft_sells_restrictive_new_wimo_marketplace_via_iphone_ads.html