Ein Ex-Microsoft-Mitarbeiter weiß, wieso Windows-10-Updates stets Fehler aufweisen

Jerry Berg war jahrelang als Senior Software Developer (SDET) bei Microsoft angestellt und weiß, warum Windows 10 immer wieder mit Fehlern zu kämpfen hat. Er hat diesbezüglich ein Video hochgeladen und hofft, dass sich das Unternehmen aus Redmond das anschaut und zu Herzen nimmt.

Die Testverfahren haben sich geändert

Steht ein neues Update für Windows 10 an, dann ist es zum Teil wie in der „Lotterie“. Mit Glück funktioniert der PC nach der Installation wie gewohnt, mit Pech treten Probleme auf. Laut Jerry Berg liegt es daran, weil Aktualisierungen heute fast nur mehr über Virtualisierungen getestet werden. Umfangreiche Hardwaretests gibt es nicht mehr, sodass es je nach PC-Konfiguration tatsächlich zu Problemen kommen kann. Ein weiterer Faktor: Das meiste Feedback, in Bezug auf die unterschiedliche Hardware, wird über das vielen bekannte Windows 10 Insider Programm eingeholt. Grundsätzlich eine gute Sache, allerdings ist man hier auf die Mitarbeit der Nutzer angewiesen. Werden entdeckte Fehler nicht gemeldet oder nicht umfangreich dokumentiert, dann kann das Entwicklerteam nur wenig damit anfangen.

Es bleibt zu hoffen, dass Microsoft den Ablauf überdenkt und in Zukunft „sichere“ Updates zur Verfügung stellt.

Ehemaliger Microsoft-Mitarbeiter gibt Grund für Windows-10-Update-Desaster preis

Ein laut eigener Aussage ehemaliger Microsoft-Mitarbeiter mit dem Pseudonym „Barnacules“ kritisiert seinen einstigen Brötchengeber heftig und liefert darüber hinaus einen entscheidenden Grund für die aktuellen Qualitätsprobleme bei Windows-10-Updates. Nach seiner Auffassung sei die Unternehmens-Strategie verantwortlich für die häufigen Probleme. Microsoft versucht hingegen wesentlich transparenter mit seinen Updates für das Betriebssystem umzugehen und hat in diesem Zusammenhang jüngst das Release Health Dashboard eingeführt.

In den vergangenen Monate riss die Serie an Bugs in Windows 10 nicht mehr ab. Allein das Oktober-Update aus dem vergangenen Jahr (Version 1809) war für das Unternehmen sowie betroffenen Nutzer ein regelrechtes Fiasko. Meldungen über das Verschwinden von Ordnern veranlassten Microsoft dazu, den Marktstart des damaligen Updates zu verschieben. Zudem tauchten in darauffolgenden kumulativen Updates zahlreiche Fehler auf, die heftige Kritik auslösten.

Wie Barnaculas mitteilte, wurde er mit 150 weiteren Kollegen entlassen. Diese 150 internen Testen hätten sich um die Qualität von Windows 10 bemühen müssen. Microsoft entschied sich jedoch dazu, das Windows-Insider-Programm zu fördern, um etwaige Fehler in den Updates zu finden. Fakt ist, dass nach wie vor die Updates für viele unterschiedliche Hard- und Softwarekonfigurationen auf Millionen PCs weltweit berücksichtigt werden müssen. Barnaculas erläutert, dass dieses Komplexität mit vielen Variablen stören auf das Qualitätsmanagement einwirken. Barnaculas selbst muss bereits im Jahr 2015 seinen Stuhl räumen.

KB4515384 – Fehlerserie bei Windows-10-Updates reißt nicht ab

Auch beim neuesten Windows-10-Update mit der laufenden Nummer KB4515384 scheint die Fehler- bzw. Pannenserie nicht abzureißen. Das vor rund einer Woche freigegebene kumulative Update war ursprünglich dazu gedacht, zahlreiche Bugs aus dem vorhergegangenen Update schnellstmöglich aus der Welt zu schaffen. Mittlerweile sind viele Nutzer leider nur wenig von der Tatsache überrascht, dass sich durch KB4515384 neue Fehler in das Betriebssystem eingeschlichen haben.

Unter anderem ist der wichtige Input Method Editor (IME) betroffen, welcher eine mehr oder weniger kleine Kettenreaktion an Fehlverhaltung von Windows 10 auslöst. In erster Linie sind von diesem Bug überwiegend Windows-Anwender aus dem asiatischen Raum betroffen. Wenn der IME allerdings aufgrund eines Fehlers Betriebssystem nicht ordnungsgemäß startet, folgt eine viel zu hohe Auslastung des Prozessors. Microsoft hat diesen Fehler bereits in seinem Feedback Hub den Fehler bestätigt und mitgeteilt, dass die „Angelegenheit“ derzeit untersucht wird.

In der Gesamtheit betrachtet, scheinen die Redmonder ein gravierendes Problem im Bereich der Qualitätssicherung zu haben, wie viele Nutzer indes vermuten und kritisieren. Microsoft schlägt als Workaround vor, über die „Dienste“-App sowohl das Touch-Keyboard als auch den Handschrift-Dienst auf manuell umzustellen. Das Unternehmen teilt weiter mit, dass nach einem Neustart des Rechner das Problem nicht mehr auftauchen sollte.

Microsoft-Patent für faltbare Geräte entdeckt

Wie ein spezielles Patent belegt, arbeitet Microsoft derzeit an einem Scharnier, welches mit Flüssigkeit oder einem Gas gefüllt ist und diverse Probleme bei faltbaren Endgeräten beheben könnte. Erstmals wurde das Patent von Windows United entdeckt.

Hohlräume in den Scharnieren sollen entweder mit einem Gas oder mit einer Flüssigkeit befüllt werden, um ein Display in verschiedene Positionen biegen zu können und gleichzeitig die Belastung auf Bildschirme zu reduzieren. Darüber hinaus wird auf diese Weise verhindert, dass Fremdkörper in die Faltvorrichtung gelangen. Andere Hersteller, wie zum Beispiel Samsung, hatten in der Vergangenheit mit derartigen Problemen zu kämpfen.

Das Patent wurde vom Microsoft-Lizenzteam eingereicht, was darauf hinweist, dass die neuen Scharniere möglicherweise auch anderen Herstellern zugänglich gemacht werden sollen. Microsoft arbeitet vermutlich aktuell an einem Dual-Screen-Gerät, welches unter dem Codenamen „Centaurus“ entwickelt wird und besagte Technologie enthalten soll.

Bislang hüllen sich die Redmonder diesbezüglich in Schweigen. Die Entwicklung eines Konkurrenzprodukts zum iPad Pro von Apple sowie zum Chromebook von Google gilt unter Experten als sehr wahrscheinlich.

20H1 – neues Preview-Build für Windows-Insider veröffentlicht

Microsoft hat für die Teilnehmer seines Windows-Insider-Programms eine neue Vorabversion für das Frühjahrs-Update 20H1 zur Verfügung gestellt. Das Build läuft unter der Nummer 18980 und kann ab sofort intensiven Tests unterzogen werden. Unter anderem haben die Windows-10-Entwickler Verbesserungen am Subsystem für Linux sowie an der Sprachassistentin Cortana vorgenommen.

Besonders interessant sind Neuerungen rund um Cortana: In Windows 10 20H1 ist die Sprachassistentin in Form einer neuen App einschließlich neuem Logo verfügbar. Windows-Insider haben die Möglichkeit, die Anwendung zu testen ohne auf die eingestellte Systemsprache Rücksicht zu nehmen. Bislang ist die Cortana-App lediglich in englischer Sprache verfügbar. Microsoft erklärte hierzu, dass andere Sprachpakete Schritt für Schritt nachkommen werden. Wie hier der genaue Zeitplan aussieht, ließ Microsoft aktuell noch offen.

Im aktuell veröffentlichten Update hat sich Microsoft abermals einigen Fehler angenommen und diese nach eigenen Angaben auch behoben. Angesichts der jüngsten Entwicklungen rund um Windows 10 dürften wohl zahlreiche Teste einen sehr genauen Blick darauf werfen, ob Microsoft sein Update-Management verbessert hat und vor der Veröffentlichung eines neuen Builds ausreichend viele eigene Tests durchgeführt hat.