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« am: 07. Januar 2009, 07:53:44 »
@Flocca Dee, wie gut, daß man alles von zwei Seiten sehen kann. Mir tun natürlich auch all die Menschen leid, die mit einem Tod konfrontiert werden, seien es die Hinterbliebenen oder der Lokführer. Aber der Tod gehört eben zum Leben und jeder wird einmal "Hinterbliebener" und bei der Bahn gehört so etwas zum Alltag.
"Respekt" habe ich vor erinem Mann, der sich schämte. Denn wer schämt sich heute noch? Der Pleitier geht schamlos durch die Insolvenz, Eheleute schämen sich nicht, ihr Ehe nicht in den Griff zu kriegen, Schüler schämen sich nicht, ihre Rechtschreib-Sechs abzuholen und Schulabgänger schämen sich nicht mehr, wenn sie keinen Arbeitsplatz ergattern. Heute ist alles kein Grund mehr, sich zu schämen. Schuld sind immer die Anderen.
Und kommt einem ansatzweise dann doch ein Rest von Scham, kommen Psychotherapeuten, die einem auch diesen Rest von Scham noch wegbehandeln. Denn Scham ist nicht mehr normal, also eine Krankheit, und den Psychotherapeuten sind nicht normale Menschen ein Greuel. Ich mag Menschen, die über diese Normalität hinausragen. Und deshalb bleibt es bei meinem "Respekt" für Merckle, gepaart natürlich mit Mitleid für die Betroffenen.