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Aus für Galileo?

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Aus für Galileo?
« am: 07. Mai 2007, 20:15:35 »
Countdown für das Scheitern des Galileo-Konsortiums

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee sieht offenbar keine Chancen mehr, dass sich die am Aufbau des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo beteiligten Unternehmen doch noch auf eine Zusammenarbeit nach Vorstellungen der EU verständigen. Zwar diskutiere man noch, ob beim Aufbau weiter auf das Konsortium gesetzt werden könne, sagte Tiefensee am heutigen Montag in Brüssel, "doch die Hoffnungen sind sehr gering". Zwar hätten die acht beteiligten Unternehmen (Alcatel-Lucent, AENA, EADS, Finmeccanica, Hispasat, Inmarsat, TeleOp und Thales) noch bis Donnerstag Zeit, Forderungen der EU zu erfüllen, er sehe aber nicht, wie die Verhandlungen aus der Sackgasse herauskommen sollten. So hätten die Unternehmen beispielsweise Forderungen zur Absicherung finanzieller Risiken in den Raum gestellt, die nicht weiterführen, so Tiefensee. 

Um eine weitere Verzögerung des Milliardenprojekts zu vermeiden, will Tiefensee bis zum Treffen der EU-Verkehrsminister im Juni gemeinsam mit der EU-Kommission einen Vorschlag für eine andere Form der Finanzierung des ambitionierten Navigationsprojekts erarbeiten. Vorher müsse jedoch analysiert werden, was ein Festhalten an der bisherigen Strategie mit allen Verzögerungen und der unsicheren Risikoverteilung die Allgemeinheit koste. Er sei sich sicher, eine wirtschaftlichere Lösung finden zu können, sagte Tiefensee, der derzeit als EU-Ratsvorsitzender fungiert. Der Sprecher von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot sagte am Montag, das Projekt müsse in einer neuen Form konzipiert werden, sodass es den höchstmöglichen Gegenwert für das investierte Geld biete.

Sollte das bisherige Konzept scheitern, dürften auf den Steuerzahler Milliardenkosten zukommen, da die öffentliche Hand dann für die Finanzierung der bis 2012 geplanten Aufbauphase von Galileo einspringen muss. Die Kosten für den Aufbau werden auf rund vier Milliarden Euro geschätzt. Nach den ursprünglichen Plänen der Europäischen Union sollte das 30 Satelliten umfassende Galileo-System (27 plus 3 in Reserve) bereits im kommenden Jahr betriebsbereit sein. Nachdem zunächst Deutschland Ende 2005 die Freigabe dringend benötigter Finanzmitteln für Galileo so lange verweigert hatte, bis die eigenen Interessen ausreichend berücksichtigt wurden, war es zuletzt Spanien, das eine Blockade-Rolle einnahm. Madrid fordert ähnlich wie Deutschland und Italien ein eigenes Galileo-Kontrollzentrum.

Zum europäischen Satelliten-Navigationssystem Galileo siehe auch:






Quelle: heise online

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« Antwort #1 am: 21. Mai 2007, 15:13:40 »
Galileo retten

Verhandlungen mit Wirtschaftsunternehmen verzögern Zeitplan

Die Europäische Kommission rechnet mit einem Finanzbedarf von 2,4 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln, um das europäische Satellitennavigationssystem Galileo termingerecht fertig zu stellen. Laut der Kommission bedarf der gesamte Zeitplan einer Überarbeitung, wenn der Stichtag für den vollständigen Betrieb im Jahre 2012 eingehalten werden soll. Zudem müsse "die öffentlich-private Partnerschaft zur Realisierung des Projektes neu durchdacht werden".

Gefährdet ist das Projekt vor allem dadurch, dass sich die Verhandlungen über die Lizenzvergaben endlos hinziehen. Grund: Die Privatwirtschaft soll in den Betrieb der Infrastruktur einbezogen werden.

Die Kommission ist besorgt, dass die gegenwärtige Roadmap mit ihrer frühen Beteiligung des privaten Sektors die Fertigstellung des Projektes gefährden und zu erheblichen Mehrkosten für die Wirtschaft führen könnte. Jetzt sollen die Unternehmen später eingebunden werden, um ihnen mehr Planungssicherheit geben zu können. Die Kommission fordert die EU-Mitgliedsstaaten eindringlich auf, "die notwendigen strategischen und finanziellen Entscheidungen zu treffen, um das Projekt schnellstmöglich fertig zu stellen und die Marktanforderungen für Satellitennavigation zu erfüllen".

Galileo ist ein Navigationssystem mit 30 orbitalen Satelliten in einer Höhe von 25.000 Kilometern. Es wurde entwickelt, um eine höhere Präzision als das amerikanische Global Positioning System, GPS, zu erreichen. "Europa benötigt das Satellitennavigationssystem für essenzielle Anwendungen wie Grenzüberwachung, Transportlogistik, Finanztransaktionen sowie die Überwachung wichtiger Energie- und Kommunikationsinfrastrukturen", sagt EU-Verkehrskommissar Jaques Barrot.

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« Antwort #2 am: 18. Juli 2007, 06:26:58 »
Galileo und GPS sollen interoperabel werden

EU und USA stehen kurz vor Vertragsunterzeichnung

Beim europäischen Satellitennavigationsprojekt Galileo zeichnet sich eine Vereinbarung mit den USA ab. Wie ein US-Vertreter vorgestern, Montag, bekannt gab, werden die USA und die Europäische Union in Kürze einen Vertrag unterzeichnen. Dieser sieht die Interoperabilität der beiden Satellitensysteme GPS und Galileo vor. Anwender sollen durch duale Geräte von beiden Systemen profitieren und schlecht abgedeckte Regionen besser versorgt werden.
 
"Dass Navigationsgeräte in Zukunft auf beide Systeme zugreifen können, war immer eine Zielsetzung und ist technisch auch kein großes Problem. Dass man auch auf politischer und juristischer Ebene eine Vereinbarung treffen muss, ist naheliegend", sagt Werner Schmidt, technischer Leiter des Forschungs- und Entwicklungszentrum bei Eurospace.

Ein einheitliches System werde es aufgrund der Eigeninteressen der USA sowie der Europäischen Union wohl kaum geben. Durch die prinzipiell doch unterschiedliche Technologie sowie das divergierende kostenpflichtige Angebot sei eine parallele Nutzung auch auf längere Sicht in jedem Fall sinnvoll, so Schmidt.

Quelle: ZDNet.de

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« Antwort #3 am: 07. Oktober 2007, 15:06:43 »
Industrie rechnet mit deutlich höheren Kosten
 
Vertreter der Industrie äußerten sich in dieser Woche zum Prestige-Projekt Galileo. Nach Ansicht der Wirtschaftsvertreter sei mit deutlich höheren Kosten für die Realisierung des europäischen Satelliten-Navigationssystems zu rechnen, als ursprünglich von der EU angenommen.

Die bislang angesetzten 3,4 Milliarden Euro seien laut Evert Dudok, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von EADS-Astrium, als „sehr, sehr optimistisch“ anzusehen. „Wir von der Industrie glauben, dass hier mindestens eine Milliarde mehr notwendig sein wird.“, gab Dudok am Donnerstag in Bremen zu bedenken. Die bisher vorliegenden Dokumente der Europäischen Union würden einen derartigen Kostenanstieg bereits berücksichtigen.

Die geplante komplette Neuausschreibung des krisengeschüttelten Projekts fand ebenfalls nur wenig Zustimmung. Ein derartiger Neuanfang würde Galileo weitere zwei Jahre zurückwerfen. Mit einer Realisierung könnte in diesem Fall nicht vor Ende 2015 gerechnet werden. Zu Beginn ging man noch mit einem Start im Jahre 2008 aus und wollte sich somit vom US-Navigationssystem GPS (Global Positioning System) unabhängig machen. Doch allein die Entwicklungsphase verschlang bisher zweieinhalb Jahre. Als Starttermin wird aktuell noch das Jahr 2013 angepeilt.

Das Finanzloch, welches durch die erheblich gestiegene Entwicklungszeit entstanden ist, soll von den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union auf ihrem Gipfel im Dezember gestopft werden. Dudok rechnet jedoch nicht mit einem generellen Scheitern des Galileo-Projekts: „Europa und Deutschland brauchen diese Schlüsseltechnologie.“, äußerte er zuversichtlich. Astrium soll die Systemführung übernehmen und ist für die 30 Satelliten verantwortlich, die die Erde in 23 000 Kilometer Höhe umkreisen sollen. Der Auftragswert für Astrium läge bei knapp 1,5 Milliarden Euro.

Quelle: dpa

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« Antwort #4 am: 13. November 2007, 11:45:28 »
Deutschland legt neuen Plan vor

Das 2,4 Milliarden Euro große Finanzierungsloch könnte mit Geldern aus dem EU-Haushalt und der - nicht zur EU gehörenden - Europäischen Weltraumorganisation ESA gestopft werden, sagte EU-Diplomaten am Montag in Brüssel. Berlin will mit der Mischfinanzierung sicherstellen, dass deutsche Unternehmen angemessen bei der Auftragsvergabe berücksichtigt werden.

Die EU-Finanzminister werden an diesem Dienstag in der belgischen Hauptstadt erneut über den Konflikt beraten, ohne dass dabei Entscheidungen erwartet werden. Es werde sich aber zeigen, ob der deutsche Vorschlag eine Aussicht auf Erfolg habe oder nicht. Die EU-Staats- und Regierungschefs dürften bei ihrem Brüsseler Gipfeltreffen am 13. und 14. Dezember in den Streit eingreifen.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und Italiens Regierungschef Romano Prodi messen dem Satellitensystem eine für die Union "grundsätzliche Bedeutung" zu. Barroso sagte am Montag nach einem Gespräch mit Prodi in Rom, er hoffe auf eine Vereinbarung der EU-Mitgliedsstaaten zur Finanzierung des zukunftsträchtigen Systems.
Deutschland stellt sich mit dem Vorschlag ausdrücklich gegen das Vorhaben von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot, der die 30 Satelliten und andere technische Ausrüstung ausschließlich aus EU-Haushaltsmitteln bezahlen will. Deutschlands befürchtet bei dieser Finanzierung eine Mehrbelastung für den Bundeshaushalt von 500 Millionen Euro. Der Kommissionsvorschlag wird unter anderem von Frankreich unterstützt. Nach dem Platzen eines Finanzierungsmodells gemeinsam mit der Industrie fehlen mindestens 2,4 Milliarden Euro, um das Galileo-System komplett in Betrieb zu nehmen. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf mindestens 3,4 Milliarden Euro.
Laut einer Option des neuen deutschen Vorschlags könnte jeweils die Hälfte dieser Summe von der EU und von der ESA getragen werden. Der ESA mit Sitz in Paris gehören 17 Staaten an, also nicht alle EU-Länder.

Mit Galileo will die EU unabhängig vom US-Navigationssystem GPS (Global Positioning System) werden. Die Entwicklungsphase läuft seit fast drei Jahren. Inzwischen ist der Starttermin um fünf Jahre auf Mitte 2013 verschoben. Ursprünglich sollte Galileo bereits im kommenden Jahr bereitstehen.

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Re: Aus für Galileo?
« Antwort #5 am: 13. November 2007, 15:21:27 »
ossi du machst das gut :-) aber  :grübel wieso? bist etwa überzeugt das das gut ist ? oder nur so aus reinem interesse? :grübel ansonsten, netter MONOLOG ^^

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« Antwort #6 am: 13. November 2007, 15:32:16 »
Ich denke schon, dass Galileo das Potential hat, um ein respektabler Gegner für das amerikanische GPS zu werden. Leider kann man sich nicht einigen, da jeder denkt, er wird übers Ohr gehauen.

Dieser Thread wurde fast 300mal angeklickt. Ist mir Ansporn genug, weitere Infos zu suchen und hier online zu stellen.

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« Antwort #7 am: 13. November 2007, 15:37:17 »
Klasse, Weiter So !! :zwinkern

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« Antwort #8 am: 15. November 2007, 00:36:12 »
Über 300-mal angeklickt, nur sagt die Statistik leider nichts darüber aus, wie oft dein Beitrag auch gelesen worden ist, ossinator. Den ersten habe ich noch gelesen, die anderen jedoch nicht. Man kann sich ja auch nicht mit allem beschäftigen.

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« Antwort #9 am: 23. November 2007, 09:48:19 »
Die für den EU-Haushalt verantwortlichen Minister der Mitgliedstaaten kommen am Freitag in Brüssel zusammen, um über das Budget der Union für das kommende Jahr zu beraten. 
 
Überschattet werden die Diskussionen vom Streit um die Finanzierung des Satelliten-Navigationssystems Galileo. Diplomaten erwarten nicht, dass es bei Galileo zu einer raschen Einigung kommt, da die Positionen der Mitgliedstaaten noch weit auseinanderliegen.
Nachdem eine Beteiligung der Privatwirtschaft an der Galileo-Finanzierung gescheitert war, will die EU-Kommission die fehlenden 2,4 Milliarden Euro komplett aus dem EU-Haushalt bestreiten. Das wurde bisher unter anderem von Deutschland abgelehnt. Mit Galileo will die EU unabhängig vom US-Navigationssystem GPS werden. Der Streit um die Finanzierung des Satellitennavigationssystems Galileo überschattet die ohnehin schwierigen Verhandlungen über den EU-Haushalt für 2008.

Die portugiesische EU-Ratspräsidentschaft will am Freitag in Brüssel bei einem Treffen der EU-Haushaltsminister eine Paketlösung für beide Themen erreichen, berichteten Diplomaten am Donnerstag. Es sei aber fraglich, ob das gelinge. In Brüssel wird damit gerechnet, dass sich die EU-Staats- und Regierungschefs am 14.Dezember bei ihrem Gipfeltreffen in der belgischen Hauptstadt mit dem Galileo-Streit beschäftigen werden.
Nachdem die Bundesregierung ihren Vorschlag einer Mischfinanzierung von Galileo durch EU und Europäische Weltraumorganisation (ESA) bei den EU-Partnern nicht durchsetzen konnte, zeichnet sich nun ein weicherer Kurs Berlins ab. Die Bundesregierung ist aber weiterhin gegen ein Aufschnüren der langfristigen EU-Finanzplanung. Das hatte die EU-Kommission vorgeschlagen; sie will die fehlenden 2,4 Milliarden Euro komplett aus dem EU-Haushalt bestreiten.

Mit Galileo will die EU unabhängig vom US-Navigationssystem GPS (Global Positioning System) werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatten Mitte des Monats unterstrichen, das in Verzug geratene Vorhaben solle möglichst rasch Wirklichkeit werden. Es hat ein Volumen von 3,4 Milliarden Euro.

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Re: Aus für Galileo?
« Antwort #10 am: 23. November 2007, 11:56:09 »
Jedes Jahr werden Unsummen an Steuergeldern verschwendet und dann haben sie sich so zimperlich, wenn es um lumpige 3,4 Milliarden geht. Das versteh mal einer. ?( Wahrscheinlich ist Galileo einfach zu sinnfoll!? :grübel

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« Antwort #11 am: 23. November 2007, 20:03:01 »
Galileo-Ausschreibung soll aufgeteilt werden

In den Streit um den milliardenschweren Aufbau des europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo kommt Bewegung. Die EU-Kommission teilte am Freitag in Brüssel mit, dass sie einen neuen Vorschlag zur Aufteilung der Ausschreibung des Projekts machen werde.
 
Die Kommission habe zunächst sechs verschiedene Bauabschnitte für Galileo bestimmt, sagte Barrot-Sprecher Michele Cercone. Die Diskussion über diese Anzahl gehe noch weiter. Pro Unternehmen sollten höchstens zwei Hauptaufträge für diese Segmente vergeben werden. Außerdem solle festgeschrieben werden, dass Subunternehmer einen Teil des Kuchens bekommen. Derzeit seien dafür 40 Prozent des Auftragswerts im Gespräch, sagte der Kommissionssprecher.

"Im Moment hat kein Mitgliedstaat abgelehnt, in diesem Rahmen zu arbeiten", betonte Cercone. Die Frage der Finanzierung ist aber weiter offen. Deutschland hat sich bisher gesträubt, die nötigen
Milliardenbeträge über den EU-Haushalt zu finanzieren. Ein Grund dafür war, dass die Beteiligung deutscher Unternehmen an dem Projekt nicht gesichert erschien. Die Kommission hofft, dass ihr neuer Plan zur Aufspaltung der Bauabschnitte auch eine Lösung der Finanzierungsfrage vereinfachen könnte. Das Thema steht bei beim Treffen der EU-Verkehrsminister nächste Woche in Brüssel auf der Tagesordnung. "Wir arbeiten auf eine Lösung bei dem Rat hin", sagte Barrots Sprecher. Eine Entscheidung erst im kommenden Jahr wäre "zu spät" für den Zeitplan des Projekts.

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« Antwort #12 am: 25. November 2007, 09:14:53 »
Deutschland geht auf Kompromisskurs

Nach zweimonatiger Blockade geht Deutschland beim europäischen Satellitensystem Galileo auf Kompromisskurs. Nachdem die EU-Kommission gestern ein neues Modell der Auftragsvergabe vorschlug, sieht Berlin seine industriellen Interessen bei Europas größtem Technologievorhaben berücksichtigt.
 
Eine Eineichung der EU-Staaten auf die öffentliche Finanzierung des mindestens 3,4 Milliarden Euro teuren Vorzeigeprojekts stand in Brüssel aber weiterhin aus. Da der Rückfluss der Gelder in die deutsche Luft- und Raumfahrtbranche nicht gewährleistet war, hatte Berlin den Finanzierungsplan der EU-Kommission bisher blockiert.
Die Bundesregierung fürchtete außerdem die Mehrbelastungen für den nationalen Haushalt von bis zu 500 Millionen Euro. Deutschland hatte eine Mischfinanzierung von EU und Europäischer Weltraumorganisation (ESA) vorgeschlagen, stand damit aber im Kreis der EU-Partner weitgehend isoliert da.

Rainer Lingenthal, Sprecher des Bundesverkehrsministeriums, lobte den neuen Brüsseler Vorschlag. Er sichere Wettbewerb und die Möglichkeit zu, dass die deutsche Industrie entsprechend ihrer Kompetenz und Kapazität berücksichtigt werde. Wenn das so komme, sei dies „ein ganz entscheidendes Plus“ für die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie, sagte Lingenthal in Berlin. In diesem Bereich könnten dann neue Arbeitsplätze „in großem Umfang" geschaffen werden. Über die Finanzierung müsse man jedoch noch diskutieren.
Die EU-Kommission schlug eine neue Aufteilung der Ausschreibung vor. „Das soll sicherstellen, dass die gesamte europäische Industrie an dem Projekt teilnehmen kann“, sagte ein Sprecher von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot. Zunächst gäbe es sechs verschiedene Bauabschnitte für Galileo. Höchstens zwei Hauptaufträge sollen pro Unternehmen für diese Segmente vergeben werden. Weiterhin solle festgeschrieben werden, dass Subunternehmer einen Teil des Kuchens abbekommen. 40 Prozent des Auftragswerts seien derzeit dafür im Gespräch.
Kein Mitgliedsstaat habe den Plan bisher abgelehnt. Die Kommission hofft, dass mit ihrem Vorschlag auch die Finanzierungsfrage gelöst werden kann. Sie hatte vorgeschlagen, das Projekt komplett aus EU-Geldern zu bestreiten.

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« Antwort #13 am: 25. November 2007, 13:49:35 »
Jetzt geht es Schlag auf Schlag

EU Stopft Milliardenloch bei Galileo

Die EU hat nach monatelangem Streit das Milliardenloch bei ihrem geplanten Satellitennavigationssystem Galileo gestopft. Zu zwei Dritteln werden die fehlenden 2,4 Milliarden Euro aus den Agrartöpfen der Europäischen Union kommen.

Dalia Grybauskaite, die EU-Haushaltskommissarin, sprach von einem „wichtigen Beschluss“. Gemäß ihrem Vorschlag, seien erstmals Agrargelder für die Wettbewerbsfähigkeit der Union umgeleitet worden. Wie der amtierende Vorsitzende der Ministerrunde, der portugiesische Budget-Staatssekretär Emanuel Augustos Santos, bestätigte, seien die Agrargelder in diesem Jahr nicht ausgegeben worden. Somit werde also niemandem etwas weggenommen.
Die Agrargelder sind unter anderem deshalb frei, weil die EU wegen der Preissteigerung für Agrarprodukte weniger an Landwirte auszahlen muss.

Das EU-Geld fließt für 30 Satelliten und andere technische Ausrüstung. Auch das geplante Europäische Technologie-Institut (EIT) wird vom Finanzkompromiss mit eingeschlossen. Das Projekt soll rund 300 Millionen Euro kosten und soll vom kommenden Jahr an die Forschung europäischer Spitzen-Universitäten und der Privatwirtschaft miteinander verbinden. Allein 1,6 Milliarden Euro fließen aus dem Landwirtschaftshaushalt in das Galileo-Projekt. Weitere 400 Millionen Euro stammen aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm der Union. Laut Diplomaten kommt eine weitere halbe Milliarde Euro aus dem Haushaltstopf „Wettbewerbsfähigkeit der Union“ – unter anderem durch Umschichtungen. Die Transaktionen für Galileo und EIT umfassen Kosten von insgesamt 2,7 Milliarden Euro. Auf die Steuerzahler kommen allein für Galileo Kosten von mindestens 3,4 Milliarden Euro zu.

Jetzt kann es endlich losgehen.

@SunnyboyXP
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« Antwort #14 am: 25. November 2007, 16:18:38 »
Ja, mache ich auch, ossinator. Aber wie kommst du gerade auf mich? ?(

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