Deutschland will Satelliten bauen
Die deutsche EADS-Raumfahrtsparte Astrium hofft darauf, die Führung beim Bau der Galileo-Satelliten übernehmen zu können. Rund 1,2 Milliarden Euro sind bisher für die erdumkreisenden Flugkörper veranschlagt worden.
Deutschland hat nach der Einigung über die Vergaberegeln für das Satelliten-Navigationssystem Galileo große Chancen auf ein milliardenschweres Teilprojekt. Die EADS-Raumfahrtsparte Astrium könnte schon bald die Führung beim Bau der Satelliten übernehmen, für den rund ein Drittel der 3,4 Milliarden Euro Investitionssumme eingeplant sind: „Astrium hat die Fähigkeit und den Willen, die Satelliten für Galileo zu bauen - wir sind bereit“, gibt sich der Vorsitzende der Geschäftsführung der Astrium GmbH, Evert Dudok, entschlossen.
Die von allen EU-Verkehrsministern am Donnerstag in Brüssel verabschiedeten Regeln zur Vergabe der Aufträge wurden schon am nächsten Tag von Spanien torpediert. Nach Angaben der portugiesischen Ratspräsidentschaft sei ein einstimmiger Beschluss jedoch nicht zwingend nötig. Spanien zeigt sich erbost und besteht auf ein eigenes Kontrollzentrum. Bisher wurden nur die beiden Standorte Oberpfaffenhofen bei München und Fucino in Italien vom Verkehrsministerrat ausgewählt.Die Auftragsvergabe für Galileo erfolgt in sechs Paketen. Der Bau der 26 Satelliten werde in drei Phasen mit jeweils unterschiedlichen Ausschreibungen realisiert. Mit 1,2 Milliarden Euro entfallen knapp ein Drittel der Gesamtkosten für Galileo auf den Bau der Satelliten. Welchen Anteil sich die deutsche Astrium sichern könnte, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden.
Derzeit soll Astrium die Führung in diesem Teilbereich übernehmen. Die Segmente Systemplanung und Ausbau der Bodeneinrichtungen gehen nach derzeitigen Informationen an die französische Thales Alenia.