Windows XP – Bundesregierung erklärt Geldautomaten für „unsicher“

Durch den am 8. April auslaufenden Supports für Windows XP warnt die Bundesregierung in einer offiziellen Stellungnahme vor „hohen Risiken“. Deutsche Banken sehen hingegen keinerlei Grund zu Beunruhigung.

Susanna Karawanski, Bundestagsabgeordnete der Linken-Fraktion, stellte eine kleine Anfrage zur Sicherheit der Finanzsysteme in Bezug auf das Supportende von Windows XP. Die Bundesregierung befasste sich mit dieser Anfrage ausführlich und gibt in ihrer offiziellen Stellungnahme an, dass sich Angreifer zur Zeit bewusst zurückhalten würden, um im Anschluss eine größere Erfolgschance zu haben. Nach Ansicht der von der Bundesregierung bestellten Analytiker seien Sicherheitsupdates sowie deren kurzfristige Installation für den sicheren Betrieb von Geldautomaten notwendig. Microsoft beschäftigte bereits vor einigen Jahren mit den speziellen Sicherheitsansprüchen von Geldinstituten. In diesem Zusammenhang entwickelte der Softwareentwickler für Banken eine eigene Version namens „Embedded POSReady 2009“. Diese XP-Version erhält bis zum Jahr 2019 weiterhin Support durch Microsoft.

Die Finanzbranche reagiert auf die Erklärung der Bundesregierung „verschnupft“. Übereinstimmend erklärten die Vertreter, dass es keinen Grund zur Sorge gebe. Darüber hinaus seien die Geldautomaten nicht mit dem Internet verbunden, was einen Angriff unmöglich macht. Zum Glück, denn rund 95 Prozent aller weltweit betriebenen Geldautomaten laufen unter Windows XP.

März-Patchday – Microsoft schließt 23 Sicherheitslücken

Im Rahmen des März-Patchday hat Microsoft fünf Sicherheitsupdates veröffentlicht. Neben 19 als „kritisch“ eingestufte Lücken beinhalten die Updates vier weitere Fixes für andere Schwachstellen. In den letzten Monaten wurde zahlreiche Lecks im Internet Explorer (IE) entdeckt – allein für diesen wurden 18 Fehler mit hoher Relevanz beseitigt. Wer auf das aktuelle Update für den IE verzichtet, erhöht das Risiko, das Einschleusen eines Schadcodes zu begünstigen. Laut Microsoft genüge es, wenn das Opfer eine speziell gestaltete Webseite besucht und diese sich im IE anzeigen lässt.

In „DirectShow“ hat der Softwarekonzern ebenfalls eine kritische Sicherheitslücke geschlossen. Bislang konnte eine manipulierte JPEG-Bilddatei zu einer Remote-Codeausführung verwendet werden. Die Schwachstelle wurde unter anderem für die Betriebssysteme Windows XP, Server 2008 R2, Windows 8 und 8.1, Server 2008 und Windows Vista behoben. Zwei weitere Fehlerbehebung befassen sich mit den Windows-Kernelmodustreibern.

Microsoft stellt darüber hinaus eine Software-Tool bereit, welches beim Entfernen von Schadcode helfen soll. Sowohl die Sicherheitspatches als auch das zusätzlich bereitgestellte Tool können direkt von der Microsoft-Webseite heruntergeladen werden.

Microsoft knüpft weitere Partnerschaften zu Herstellern

Angeblich konnten Microsofts Vertriebs- und Herstellungsstrategen Hersteller aus China und Indien für Windows Phone 8 gewinnen können. Insiderinformationen zufolge habe der Softwarekonzern hierfür seine Lizenzierungsbedingungen sowie die Hardwarevoraussetzungen gelockert.

Bereits vor rund zwei Monaten war bekannt geworden, dass Microsoft renommierten Geräteherstellern wie Samsung, Sony oder Huawei großzügige Zahlungen zukommen ließ, um diese für Windows Phone 8 zu begeistern. Nach einer heftigen Dementierung dieser Informationen wurde kurze Zeit später bekannt, das sowohl LG als auch Lenovo zum Kreis der Windows-Phone-Hersteller gehören. Das Wirtschaftsmagazin Digitimes berichtet nun über weitere hinzugekommene Hersteller, welche ihren Firmensitz in China und Indien haben. Um im asiatischen Raum Fuß zu fassen, mussten die Windows-Phone-Entwickler neue TD-LTE sowie Dual-SIM in das Betriebssystem integrierten. Diese Technologien erfreuen sich in diesen Ländern an einer überaus großen Nachfrage.

Darüber hinaus habe Microsoft die Erlaubnis für Dual-OS-Lösungen gegeben. Dadurch haben die Hersteller die Möglichkeit, Windows Phone 8 sowie Android auf einem Gerät zu installieren bzw. dem Anwender zur Verfügung zu stellen. Durch die Lockerung der Lizenzbestimmungen sowie zahlreicher anderer Zugeständnisse erhofft sich Microsoft in ein Zuwachs der Verkaufszahlen von Windows Phone 8.

Windows XP: Popup fordert Nutzer zum Wechseln auf

Am 8. April 2014 endet der Support für Windows XP. Das mittlerweile rund 12 Jahre alte Betriebssystem soll dann nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt werden. Microsoft weist schon seit längerer Zeit darauf hin, dass Nutzer doch auf eine neuere Version wie Windows 7 oder am besten Windows 8.1 wechseln sollen. Jetzt geht das Unternehmen aus Redmond offenbar den letzten Schritt und weist Nutzer des Betriebssystems mit einem Popup auf den auslaufenden Support hin. Dieses verweist auf eine Internetseite, wo Microsoft weitere Informationen zu den Risiken darüber gibt, die Nutzern drohen die weiterhin Windows XP verwenden wollen.

Laplink stellt PC Mover kostenlos zur Verfügung

Gleichzeitig versucht das Unternehmen im Rahmen einer Kooperation mit Laplink den Nutzern den Wechsel so einfach wie möglich zu machen. So erhalten Nutzer auf der Seite die Software PC Mover, die normalerweise zwischen 24 und 48 Euro kostet. Damit kann der komplette Inhalt des PC’s auf eine neue Version von Windows umgezogen werden. Im Moment ist die Gratisversion allerdings lediglich auf englisch verfügbar. Sie soll etwas später noch in deutscher Sprache erscheinen. Aktuelle Software wird bei der Migration dabei unterstützt, während der Wechsel speziell bei sehr alten Programmen in der Regel fehlschlägt. Neben Microsofts Offensive zum Wechsel gibt es auch verschiedene Linux-Communities, die Nutzer zum Wechsel zu dem Open Source Betriebssystem bringen sollen. Besonders Ubuntu und Lubuntu stehen in dem Zusammenhang im Vordergrund.

Marktanteil von Windows XP wächst weiter

Entgegen nahezu aller Experteneinschätzung steigert Windows XP auch im Februar seinen Marktanteil. Trotz des in rund fünf Wochen endenden Support für das mittlerweile 12 Jahre alte Betriebssystem, bleibt dessen Beliebtheit bei Anwendern ungebrochen groß.

Im Januar 2014 wuchs der Marktanteil um 0,25 Punkte auf 29,23 Prozent. Im Folgemonat stieg dieser Wert erneut um 0,2 Prozent. Windows XP läuft demnach noch immer auf einem Viertel aller weltweit betriebenen PC-Systeme. Windows sieben verlor hingegen Anteile und notiert derzeit 47,31 Prozent. Das aktuelle, mit 6,38 Prozent notierte Betriebssystem Windows musste ebenfalls einen kleinen Rückgang um 0,24 Punkte verbuchen.

Trotz des derzeitigen „Betriebssystem-Wirrwarrs“ bei Microsoft bleibt der Software-Spezialist mit einem Gesamtanteil von weltweit 90,84 Prozent unangefochtene Nummer eins. Die Betriebssysteme Mac OS X und Linux wuchsen in den vergangenen zwölf Monaten nur geringfügig. Der erhobenen Werte stammen vom Marktforscher Net Applications. Für die Auswertung berücksichtigt das Unternehmen Besucher von circa 40.000 Webseiten. Pro Monat fließen auf diese Weise knapp 160 Millionen Aufrufe in die Statistik ein.